Die Kunst ist ein zweischneidiges Schwert. Zum Einen ist sie Instrument, zum Anderen Unterhaltung.
Wenn wir zunächst unser Augenmerk auf den instrumentellen Charakter der Darstellung richten, so steht fest, dass dieser weiter zurückreichende Wurzeln hat.
Die Kunst wurde schon in ihren Anfängen instrumentalisiert: zu einem Mittel der Darstellung, zu einer Reproduktion der Wirklichkeit. In diesem Stadium kann man sie getrost dokumentarisch nennen.
In der Moderne wurde die Kunst darüberhinsausgehend politisch: sie wird benutzt um das öffentliche und politische Leben zu beeinflussen; um zu mahnen, anzuprangern und zu revolutionieren.
An ihrem Zenit jedoch, ist die Kunst vor allem Eines: Erkenntnissuche (handelt es sich um gute Kunst, ist sie auch Erkenntnis selbst und die Vermittlung dieser.)
Eine Kunst, die nach Erkenntnis strebt, versucht mit bildlichen Darstellungen die Wahrnehmung des Betrachters auszuspielen und somit ein kritisches Moment auszulösen. Die Manipulation der Phänomenalität zielt auf die Übermittlung von neuen Blickwinkeln, Ansätzen, Gedanken, Philosophien und Erkenntnissen.
Hier erfüllt die Kunst einen Nutzen, indem sie ihre Früchte verbreitet und auch für andere Felder zugänglich und nutzbar macht. Sie beeinflusst unser aller Leben - um zu verändern, Fortschritt zu schaffen. Kunst ist gemalte Wissenschaft.
Doch dort, wo der erkenntnissuchende Charakter der Kunst verloren geht, verkommt sie zur Unterhaltung. Kunst um der Kunst willen? Dort wird abgelenkt, denn Unterhaltung ist nichts außer Ablenkung. Die Kunst verliert sich in einem Teufelskreis aus Selbstbezügen. Damit meine ich die Kunst, die auf nichts verweist, außer auf sich selbst. Ich meine Kunst, die keine Fragen stellt, sondern versucht Antworten zu geben. Ich meine Kunst, die nicht sucht, sondern vorgibt gefunden zu haben.
Diese Kunst tritt auf der Stelle. Diese Kunst ist zu nichts nutze, außer der persönlichen Vergnügung. Diese Kunst stellt sich auf eine Stufe mit Sport, Fernsehen und Club-Urlaub. Diese Kunst hat ihre Waffen niedergelegt und biedert sich an. Diese Kunst hat keine Wirkung.
Diese Kunst ist keine Kunst!
Kunst ist dort am wertvollsten, wo sie ihre volle Tragweite innehat - dort wo sie effizient ist.